Donnerstag, 11. Oktober 2012

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Solarenergie - Google News

Indien will in fünf Jahren das ganze Land rund um die Uhr mit Strom versorgen ... - Solarserver

Der indische Premierminister Manmohan Singh hat angekündigt, die Regierung wolle sämtlichen Haushalten des Landes innerhalb von fünf Jahren vollständigen Stromzugang rund um die Uhr ermöglichen.

In der Eröffnungsrede zum Internationalen Seminar für Stromzugang betonte Singh den hohen Stellenwert der Solartechnik und weiterer Methoden zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen für das Erreichen dieses Ziels. Schon jetzt nutzten eine Millionen Haushalte in Indien Solarenergie zur Beleuchtung, so der Premierminister. Bis 2022 sollen 20 Millionen Haushalte Solarstrom aus netzunabhängigen PV-Anlagen dafür nutzen.

Auf der gleichen Veranstaltung sagte Dr. Farooq Abdullah, Indiens Minister für neue und erneuerbare Energien, erneuerbare Energien seien ein hervorragendes Mittel, um den Stromzugang zu ermöglichen. Indien verfüge über eines der weltweit größten Förderprogramme für dezentrale netzferne Stromproduktion mit erneuerbaren Energien.

30 Nationen nehmen an der Konferenz teil

Vertreter aus 30 Nationen nehmen an der Konferenz teil, darunter Regierungsvertreter aus 26 Ländern. Schwerpunkt der Veranstaltung sind Millennium-Entwicklungsziele.

Weitere 100 Teilnehmer vertreten unterschiedliche Einrichtungen wie internationale Kreditinstitute, Gremien der Vereinten Nationen oder Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

 

 

11.10.2012 | Quelle: Indian Ministry of New and Renewable Energy | solarserver.de © Heindl Server GmbH

Eine Auswahl der wichtigsten Solar-Nachrichten finden Sie unter
http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/top-solar-news.html


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Allianz für Bezahlbare Solarenergie kommentiert Entscheidung des US ... - Solarserver

Die Allianz für Bezahlbare Solarenergie AFASE (Alliance for Affordable Solar Energy, Brüssel,) äußert sich in einer Pressemitteilung zu der am 10.10.2012 getroffenen abschließenden Entscheidung des US-Handelsministeriums zu Ausgleichs- und Anti-Dumping-Zöllen auf chinesische Photovoltaik-Importe.

?Wir als AFASE, ein Zusammenschluss von über 150 europäischen Solar-Unternehmen, sehen die protektionistischen Tendenzen in der Solarindustrie weltweit mit Besorgnis", so die AFASE.

Die endgültige Entscheidung des US-Handelsministeriums sei nur auf in China hergestellte Solarzellen beschränkt, doch die angekündigten Zölle seien im Durchschnitt niedriger als jene in der vorläufigen Entscheidung vom Mai.

"Dennoch wird diese Entscheidung negative Auswirkungen auf die globale Solar-Industrie haben?, sagt Darren Thompson, Geschäftsführender Direktor des AFASE-Mitglieds  Yingli Green Energy Europe.

 

Yingli-Europachef Thompson: Handelsbarrieren würden die Preise für Solar-Systeme anheben und Arbeitsplätze gefährden

Offene Märkte und gesunder Wettbewerb hätten dazu beigetragen, dass Solarenergie in den USA ebenso wie in der EU erschwinglich geworden ist. Das Ziel, Energieunabhängigkeit zu erreichen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, habe in Europa seit langem eine hohe Priorität. Dabei spiele die Photovoltaik eine wesentliche Rolle. Durch erschwingliche Preise ist der Anteil der Solarenergie an der Energiegewinnung in der EU gestiegen und habe eine innovative europäische Solarindustrie mit rund 300.000 Arbeitsplätzen entstehen lassen. Handelsbarrieren würden jedoch die Preise für Solar-Systeme anheben, warnt Thompson. Dies würde Arbeitsplätze sowie das Wachstum der Branche gefährden und das Erreichen der EU-Klimaschutzziele in Frage stellen.

 

Verfahren in den USA und Europa nicht vergleichbar

?Die Untersuchung des US-Handelsministeriums und das laufende Anti-Dumping-Verfahren bezüglich chinesischer Solar-Produkte in der EU sind nicht direkt vergleichbar. Dies sind zwei voneinander getrennte  Verfahren mit unterschiedlichen Regeln und Formalitäten. Deshalb lassen sich keine Rückschlüsse von der US-Entscheidung auf das Untersuchungsverfahren der Europäischen Kommission ziehen?, fügt Thompson hinzu.

 

AFASE macht sich für die Vorteile des freien Handels von Solar-Produkten stark

Die Allianz für Bezahlbare Solarenergie (Alliance for Affordable Solar Energy, AFASE) ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von mehr als 150 Unternehmen der europäischen Solarindustrie, die mit Hilfe von gemeinsamer Lobbyarbeit und Kommunikation auf die Risiken von Protektionismus und auf die Vorteile des freien Handels für Solar-Produkte hinweist. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Registrierung als eingetragener Verein nach deutschem Recht.

 

 

 

11.10.2012 | Quelle: AFASE | solarserver.de © Heindl Server GmbH

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Strompreis - Altmaier will Ökostrom-Förderung deckeln - Frankfurter Rundschau

11. Oktober 2012

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU). Foto: dapd

Um den steigenden Stromkosten entgegenwirken, will Umweltminister Altmaier ähnlich wie die Solarenergie auch der Ausbau von Windkraft und Biomasse drosseln. Die Opposition ist empört.

Bundesumweltminister Peter Altmaier will der Förderung von Ökostrom neue Grenzen setzen, um die steigenden Kosten im Zaum zu halten. Als Bestandteil einer Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) schlug der CDU-Politiker am Donnerstag vor, den Ausbau von Windenergie und Biomasse ähnlich wie bei der Solarenergie zu deckeln. Den Anteil des Ökostroms will er bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent statt bisher 35 Prozent erhöhen. Derzeit tragen Sonne, Wind, Wasser und Biomasse 25 Prozent zur Stromversorgung bei. Opposition, Umwelt- und Branchenverbände warfen dem Minister vor, er wolle die Energiewende ausbremsen. Nicht der Ausbau der Erneuerbaren Energien lasse den Strompreis steigen, sondern die Förderung der Industrie durch Ausnahmen.

Altmaier: Energiewende ist richtig

Mit einer Reform noch vor der Bundestagswahl im Herbst 2013 ist aber nicht zu rechnen. Altmaier strebt für die Neuordnung des EEG einen breiten politischen und gesellschaftlichen Dialog an. Erst nach Abschluss der Diskussionsreihe, der für Ende Mai 2013 geplant ist, werde ein Gesetzentwurf ausgearbeitet.

Als ein Ziel nannte Altmaier die Verständigung darauf, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien ?in gleichmäßigen Schritten zu erfolgen hat?, die bis 2020 einen Stromanteil von 40 Prozent und bis 2050 von 80 Prozent gewährleisteten: ?Das wird ein Zubau sein, der ungefähr doppelt so schnell sein wird wie der Anstieg des Bruttoinlandsproduktes, aber weniger schnell, als er sich in einigen Bereichen der Erneuerbaren Energien derzeit abspielt.?

Energiewende: Wunsch und Wirklichkeit

Bildergalerie ( 11 Bilder )

Energiewende: Wunsch und Wirklichkeit

Stromerzeugung: Der Anteil erneuerbarer Energien soll bis 2020 auf 35 Prozent steigen, bis 2030 auf 50 Prozent, bis 2040 auf 65 Prozent und bis 2050 auf 80 Prozent.

Foto: dpa

Stand: 2011 lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bei rund 20,1 Prozent (Wind rund 7,7 Prozent, Biomasse rund 6 Prozent, Wasserkraft rund 3,2 Prozent, Solar rund 3,1 Prozent).

Foto: dpa

Energieverbrauch: Bis 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch auf 18 Prozent, bis 2030 auf 30 Prozent, bis 2040 auf 45 Prozent und 2050 auf 60 Prozent steigen.

Foto: Andreas Arnold

Stand: 2011 trugen die erneuerbaren Energien mit einem Anteil von 12,2 Prozent am gesamten Endenergieverbrauch (Strom, Wärme und Mobilität) zur Energieversorgung bei.

Foto: dpa

Primärenergieverbrauch: Bis 2020 soll der Verbrauch um 20 Prozent und bis 2050 um 50 Prozent sinken.

Foto: dapd

Stand: 2011 verminderte sich der Verbrauch nach Angaben der AG Energiebilanzen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 5 Prozent, bereinigt um statistische Effekte und Temperatureinflüsse blieb der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr allerdings nahezu unverändert. Allerdings hat sich die Energieeffizienz verbessert: 2011 wurden je Euro Wirtschaftsleistung rund 3 Prozent weniger Energie eingesetzt als im Vorjahr.

Foto: dapd

Stromsparen: Bis 2020 soll der Stromverbrauch um 10 Prozent und bis 2050 um 25 Prozent sinken.

Foto: dapd

Stand: Nach Angaben der AG Energiebilanzen sank der Bruttostromverbrauch 2011 lediglich um 0,3 Prozent.

Foto: dpa

Treibhausgasausstoß: Im Vergleich zu 1990 soll der CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent, bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent sinken.

Foto: dpa

Stand: Nach Angaben des Umweltbundesamtes war der Treibhausgasausstoß in Deutschland Ende 2011 um 26,5 Prozent geringer als 1990. (dapd)

Foto: Getty Images

Die Energiewende ist auf dem Weg, viele Schritte getan, viele umstritten. Ein Überblick über die Ziele und wo wir wirklich stehen.

Foto: dpa
Nach der Einigung auf ein Milliardenplus für Deutschlands Kassenärzte haben am Mittwoch weniger Mediziner demonstriert als angekündigt. An zentralen Orten des Protestes gingen am Vormittag nach einer ersten Übersicht jeweils wenige hundert Ärzte und Angestellte für eine bessere Bezahlung auf die Straße. Die Organisatoren waren im Vorfeld von insgesamt bis zu 30 000 protestierenden Ärzten und Angestellten ausgegangen. Vor mehr als 30 Krankenkassen-Filialen hatten die Ärzte demonstrieren wollen.

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Platz 20: Audi Q3, verkaufte Modelle 2011: 2.922.

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1912 gründet der Apothekenbesitzer Eduard Fresenius das Unternehmen. Nach seinem Tod...

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Multimilliardär Dietmar Hopp findet eine höhere Reichensteuer sinnvoll. Der Mäzen und SAP-Mitbegründer findet, ?dass man für alles, was über 400.000 oder 500.000 Euro pro Jahr hinausgeht, einen Spitzensteuersatz von 60 Prozent erheben könnte?. Er ist nicht der einzige prominente Reiche mit dieser Meinung.

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Vor allem der Ausbau der Solarenergie hatte sich rasant beschleunigt. Die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms wird daher 2013 drastisch steigen, nach Reuters-Informationen aus Regierungskreisen von 3,6 Cent auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde. Bezahlt wird dies überwiegend vom Privatverbraucher, da für die Industrie Ausnahmen gelten. Die genaue Höhe wird am Montag mitgeteilt.

Altmaier plädierte für eine grundlegende Reform, die nötig sei, weil es beim bisherigen EEG an Steuerungsmöglichkeiten fehle. Er bekannte sich aber zur Energiewende: ?Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Energiewende richtig ist.? Kritikern sagte er den Kampf an: ?Es möge sich bitte niemand täuschen, der versucht, die Energiewende schlechtzureden oder zu torpedieren. Der wird es mit diesem Umweltminister zu tun bekommen?, ganz gleich, welcher Partei er angehöre. Das unter Rot-Grün beschlossene EEG sei eine Erfolgsgeschichte. Es hätten sich aber Schwächen gezeigt. ?Das soll man nicht denen vorwerfen, die es im Jahr 2000 beschlossen haben?, sagte Altmaier.

Deckelung des Ausbaus

Altmaier will dabei auch Kostensteigerungen in Kauf nehmen, diese aber in Grenzen halten. ?Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Energiewende nicht zum Nulltarif zu haben ist?, sagte der CDU-Politiker. Bei der Solarenergie war im Sommer gesetzlich verankert worden, dass die Förderung neuer Anlagen endet, wenn eine Leistung von 52.000 Megawatt erreicht ist. Das entspricht etwa dem Doppelten der bisher installierten Leistung und laut Altmaier etwa ?40 bis 45 mittleren? Atomkraftwerken. ?Ich rege an, dass wir überlegen, dass wir eine ähnliche Übereinkunft im Bereich Biomasse und Windkraft herbeiführen können?, sagte er.

In einem neuen Gesetz will Altmaier Ausbauziele festlegen und in welchen Schritten diese erreicht werden sollen. Unter dem Motto ?EEG-Dialog? will er bei fünf Veranstaltungen von November 2012 bis Mai 2013 das Gespräch mit allen Beteiligten suchen. Danach werde ein Gesetzentwurf erarbeitet, ?der in den strittigen Fragen unterschiedliche Lösungen zulässt?, heißt es in Altmaiers Verfahrensvorschlag. Faktisch schloss Altmaier damit eine Verabschiedung vor der Bundestagswahl aus.

Die EEG-Umlage

Funktion: Die EEG-Umlage wird erhoben, um damit die bereits errichteten Ökostrom-Anlagen zu bezahlen ? in der Regel erhalten die Betreiber für 20 Jahre einen staatlich festgelegten Strompreis, der deutlich über dem liegt, was an der Strombörse zu erlösen wäre. Würde heute der Ausbau der erneuerbaren Energien abrupt gestoppt, würde die EEG-Umlage also nicht sinken. Derzeit liegt ihr Anteil am deutschen Strommix bei etwa 25 Prozent. Die EEG-Umlage verschafft Investoren eine verlässliche Rendite. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, die Ökokraftwerksbetreiber zu bezahlen und den Strom ? zu viel niedrigeren Preisen ? an der Strombörse zu verkaufen. Die Differenz, die Richtung 20 Milliarden Euro pro Jahr geht, dürfen sie sich bei den Kunden holen.

Zusammensetzung: 2012 ging mehr als die Hälfte der EEG-Umlage an die Betreiber von Solaranlagen, die jahrelang sehr hohe EEG-Zahlungen erhielten. Ihr Anteil an der Ökostromerzeugung beträgt aber nicht einmal ein Viertel. Windkraft an Land kommt deutlich billiger, trotz hoher Stromerträge. Tatsache ist, dass die Politik die Kontrolle über die Ökostromsubvention verloren hat und der Bau neuer Anlagen viel schneller und teurer erfolgt ist, als nötig wäre, um das Ziel von 35?Prozent Ökostrom bis 2020 zu erreichen.

Industriebefreiung: Der Bundesverband Erneuerbare Energie BBE behauptet, dass die EEG-Umlage eigentlich nicht einmal halb so hoch sein müsste. Nach Berechnungen des Verbandes liegen die reinen Förderkosten nur bei 2,3?Cent pro Kilowattstunde. Allein die Ausnahmen für Großverbraucher würden 1,23 Cent ausmachen. Hunderte Betriebe, die mehr als 20 Prozent des Stroms in Deutschland verbrauchen, bezahlen nur eine minimale EEG-Umlage. Um weitere 0,51?Cent könnte die EEG-Umlage gesenkt werden, wenn einberechnet würde, dass der Grünstrom den Graustrom billiger macht. Denn die Übertragungsnetzbetreiber verkaufen ja an der Börse den grünen Strom und senken mit dem höheren Angebot die Preise. Das kommt allen Stromverbrauchern, auch der von der Ökostromabgabe befreiten Industrie, zugute. 0,71 Cent der EEG-Umlage, so der Verband, seien Nachberechnungen aus dem Jahr 2012, die nicht dauerhaft anfallen.

Puffer: Offenbar ist es der Bundesregierung lieber, dass die EEG-Umlage jetzt ansteigt als ein Jahr später ? wenn die Bundestagswahl ansteht. Laut BEE ist für die neue Berechnung die sogenannte Liquiditätsreserve deutlich aufgestockt worden, von drei auf zehn Prozent der EEG-Umlage. Das ist erlaubt und möglicherweise ein geschickter Schachzug der Regierung: Dieser Puffer könnte dabei helfen, den Anstieg für 2014 zu senken, der wahrscheinlich zum Thema im Bundestagswahlkampf 2013 wird.

Zukunft: Ob die EEG-Umlage weiter stark steigt, ist nicht absehbar. Es hängt von politischen Entscheidungen ab: Wie stark wird Ökostrom in Zukunft gefördert? Welche Techniken werden bevorzugt? Die Verbraucherschützer befürchten, dass es in den kommenden Jahren mit dem EEG bis auf neun Cent hochgehen könnte, wenn die teure Offshore-Windkraft schnell ausgebaut wird.

Andere Preistreiber: Die Bundesregierung hat den großen Stromverbrauchern noch zusätzliche Privilegien eingeräumt: Sie zahlen keine Stromnetzentgelte mehr, der Rest der Verbraucher trägt die Kosten. Das wird wahrscheinlich die Netzentgelte um fünf Prozent steigen lassen. Das Strompreisvergleichsportal Verivox rechnet deshalb mit einem Anstieg der Strompreise um insgesamt 11 Prozent, das sind bei einem Drei-Personen-Haushalt fast 100 Euro.

Auf den Minister hagelte Kritik aus der Opposition und von Verbänden ein, während Unterstützung aus der Unions-Fraktion kam. Greenpeace wie auch die Grünen und die SPD kritisierten, nicht der Ausbau der Erneuerbaren Energie treibe den Strompreis in die Höhe. Schuld sei die Befreiung weiter Teile der Industrie von den Förderkosten. Der Vorschlag lasse Klimaziele und Ressourcenunabhängigkeit außer Acht und ?gefährde einen ganzen Wirtschaftszweig mit fast 400.000 Arbeitsplätzen?, sagte der Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz warf Altmaier vor, er lasse ?sich von einer aufgebauschten Kostendebatte treiben?. Der Naturschutzbund Deutschland und Germanwatch erklärten, die von Altmaier in Blick genommene Quotenlösung sei völlig verfehlt. Großbritannien etwa rücke gerade davon ab. Das Freiburger Öko-Institut rechnete vor, dass Energiewende und Klimapolitik nur für etwas mehr als die Hälfte des Strompreis-Anstieges um sieben Cent pro Kilowattstunde seit dem Jahr 2003 verantwortlich seien. Der Lobbyverband Eurosolar sprach von ?Altmaiers EEG-Putsch gegen das erfolgreichste Wirtschaftsgesetz? in Deutschland. (rtr)


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"Solarboom geht weiter ? zum Glück" - Klimaretter.info

Donnerstag, 11. Oktober 2012, 12:05 Uhr

Eicke Weber ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) und einer der führenden Forscher im Bereich der regenerativen Energien. klimaretter.info sprach mit ihm über die Ökostrom-Umlage, die 2013 auf gut fünf Cent pro Kilowattstunde steigt.

klimaretter.info: Herr Weber, die Solarenergie und ihre Verfechter sind in der Defensive. Eine Durchschnittsfamilie zahlt 2013 rund 50 Euro mehr für ihren Strom. Haben Sie nicht die Sorge, dass die Stimmung gegen die Energiewende kippt?

Eicke Weber: Nur, wenn bewusst falsch argumentiert wird. Tatsächlich ist die Solarenergie kein Preistreiber. Die Strompreise sind seit der Strommarkt-Liberalisierung 1998 im Schnitt jährlich um vier Prozent gestiegen. Das war schon so, als die EEG-Umlage Anfang des letzten Jahrzehnts noch gar keine Rolle spielte. Und auch in diesem Jahr steigen die Strompreise spürbar, obwohl die Umlage gegenüber 2011 gar nicht abgehoben wurde.

Trotzdem: Die Umlage klettert Anfang 2013 von 3,6 auf rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde. Ein Großteil der Umlage geht aufs Konto der Solarenergie. Daran ist nicht zu rütteln.

Richtig. Allerdings kommen die 5,3 Cent auch zustande, weil die Bundesregierung einen viel zu großen Teil der Industrie von der Umlage befreit hat. Die Folge: Haushaltskunden und die restlichen Unternehmen müssen deutlich mehr zahlen. Außerdem geben die Stromversorger die Vorteile nicht an die Verbraucher weiter, die sie durch den dank Solarenergie gesunkenen Börsen-Strompreis haben. Sie erhöhen lieber ihre Profite. Den Aufschlag von 1,6 Cent halte ich trotzdem für verkraftbar ? angesichts der Vorteile, die die CO2-freie Stromerzeugung bringt.

Die FDP warnt vor einer Abwanderung der Industrie. Die Energiewende drohe
"räubererische Kosten" zu verursachen, warnt die "Stiftung neue soziale Marktwirtschaft".  Können Sie das entkräften?

Das ist schlicht Unsinn. Die energieintensive Industrie hat heute in Deutschland dank der Ökostrom-Einspeisung einen niedrigeren Strompreis als vor fünf Jahren. Jüngst kam die Meldung: Ein großer Aluminiumhersteller vergrößert seine Produktion in Deutschland, weil hier die Stromkosten günstiger sind. Deutschland wird dadurch attraktiv für energieintensive Firmen.

Von einer Abwanderung der Industrie kann nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Deutschland wird attraktiv für energieintensive Firmen. (Foto: Daniel Bleyenberg/pixelio)

Der Zubau an Solaranlagen lag in den letzten Jahren immer deutlich über dem von der Bundesregierung geplanten Korridor von 3.500 Megawatt  pro Jahr. Wie ist ihre Prognose für die Zukunft?

Der Boom wird weitergehen ? zum Glück. Es werden 2012 trotz stark gekappter Einspeisevergütung wohl wieder 7.000 Megawatt hinzukommen. Bis 2016 dürften wir bereits die 52.000 Megawatt erreicht haben, die die Bundesregierung im Rahmen des EEG anpeilt. Danach wird die Solarenergie ohne Förderung weiter wachsen.

Wie soll das gehen?

Der Solarstrom wird dann viel billiger sein als Strom aus dem Netz. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten: Gruppen von Hauseigentümern, ganze Straßenzüge, Stadtteile oder Gemeinden können sich als Solarstrom-Produzenten zusammenschließen und mehr und mehr zu Selbstversorgern werden.

Dazu müssen aber Stromspeicher gebaut werden. Die sind noch zu teuer.

Es gibt heute bereits zahlreiche Solarfirmen, die integrierte Systeme samt Batteriespeicher anbieten. In diesem Bereich werden wir in den kommenden Jahren eine rasante Marktentwicklung sehen.

Sie plädieren sogar dafür, den Solarstrom-Kapazität in Deutschland von jetzt rund 30.000 Megawatt auf 200.000 Megawatt ansteigen zu lassen. Das ist doch utopisch...

Im Gegenteil. Das ist sehr realistisch. Sinnvoll ist es, langfristig einen Strommix aus einem Drittel Solarenergie, einem Drittel Windkraft und einem Drittel sonstiger erneuerbarer Energien wie Wasser-, Biomasse- und Geothermie-Kraftwerken anzustreben. Dafür braucht man 200.000 Megawatt Solarstrom-Kapazität.

Irgendwo scheint immer die Sonne. Auf lange Sicht wird es ein weltweites Super-Netz für Solarstrom geben, ist sich der renommierte Forscher sicher. (Foto: Zhong Jing Solar)

Wenn die Sonne bundesweit scheint, liefern die Module dann mehr als doppelt so viel Strom, wie selbst bei maximalem Verbrauch benötigt wird. Das ist alles andere als effizient.

Es geht nicht um morgen. Es geht um die Zeit nach 2020. Bis dahin muss das Energiesystem so umgebaut werden, dass der Überschussstrom gespeichert werden kann ? zum Beispiel mit Hilfe der vorhandenen Talsperren in Norwegen, in Batterien von Elektroautos oder durch Erzeugung von Wasserstoff oder Methan, das ins Erdgasnetz eingeleitet werden kann. Ich bin sicher: Langfristig wird es sogar ein weltweites Super-Netz geben, in dem Strommengen von Kontinent zu Kontinent geschoben werden können, dorthin, wo er gerade gebraucht wird. Dann braucht man gar keine Speicher mehr. Irgendwo auf der Erde scheint immer die Sonne.

Zurück zum Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es war zur Einführung des Ökostroms gedacht. Nun, bei 25 Prozent Marktanteil, muss es verändert werden. Was schlagen Sie vor?

Es muss eine Veränderung geben, aber die darf nicht übers Knie gebrochen werden. Vorerst sollte es bei dem Mechanismus bleiben, wie er jetzt gilt: Die EEG-Umlage wird monatlich entsprechend dem Volumen des Anlagen-Zubaus gekürzt. Das funktioniert. Anfangs kostete die Kilowattstunde Solarstom 50 Cent, jetzt noch 15 bis 16, und wir bewegen uns auf zehn Cent zu. In der nächsten Legislaturperiode sollte dann das Großprojekt EEG-Umbau angepackt werden.

Die deutsche Photovoltaik-Industrie ist fast am Boden ? sie ist gegenüber den Anbietern aus China nicht mehr konkurrenzfähig. Finanzieren wir mit der Öko-Umlage die chinesische Industrie?

Nein, nicht wirklich. Auch die Chinesen haben sich verkalkuliert. Weltweit gibt es riesige Überkapazitäten; es können doppelt so viele Solarmodule hergestellt werden wie abzusetzen sind. Dieser überzählige Maschinenpark besteht zu einem großen Teil aus deutschen Anlagen, die aber heute bereits nicht mehr kosteneffizient produzieren können. Die Chinesen verkaufen nun ihre Module unter Produktionskosten, um ihre Liquiditätsprobleme zu lösen. Für unseren Photovoltaik-Anlagenbau kommt es darauf an, in den nächsten Jahren für den Weltmarkt modernste, große Solarfabriken mit großen Kapazitäten anzubieten, die die jetzigen Preise noch unterbieten können. Dann ist er gut im Geschäft. Diese Anlagen können es Solarherstellern dann auch wieder erlauben, in Deutschland zu produzieren.

Interview: Joachim Wille

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Altmaiers Rezept gegen teuren Strom - Westdeutsche Zeitung

11. Oktober 2012 - 18:36 Uhr

Von Stefan Küper und Georg Ismar

Was treibt die Preise so in die Höhe und können die Pläne des Umweltministers etwas dagegen ausrichten? Fragen und Antworten.

Windkraftanlagen im Meer und der Boom bei der Solarenergie sind zwei Aspekte, die zum Preisanstieg beitragen. (dpa)
Windkraftanlagen im Meer und der Boom bei der Solarenergie sind zwei Aspekte, die zum Preisanstieg beitragen. (dpa)

Windkraftanlagen im Meer und der Boom bei der Solarenergie sind zwei Aspekte, die zum Preisanstieg beitragen. (dpa)

Windkraftanlagen im Meer und der Boom bei der Solarenergie sind zwei Aspekte, die zum Preisanstieg beitragen. (dpa)

Windkraftanlagen im Meer und der Boom bei der Solarenergie sind zwei Aspekte, die zum Preisanstieg beitragen. (dpa)

dpa, Bild 1 von 2

Windkraftanlagen im Meer und der Boom bei der Solarenergie sind zwei Aspekte, die zum Preisanstieg beitragen. (dpa)

Düsseldorf/Berlin. Eine Zahl bringt Verbraucher mächtig in Wallung: Voraussichtlich knapp 5,3 Cent Ökoenergie-Umlage werden je Kilowattstunde 2013 auf die Stromrechnung aufgeschlagen ? 50 Prozent mehr als bisher. Hinzu kommen weitere Kostensteigerungen, die sich bei einem Durchschnittshaushalt (drei Personen, 3500 Kilowattstunden Verbrauch) auf knapp 100 Euro im Jahr summieren dürften. Aber was genau macht den Strom so teuer und kann die Reformidee von Umweltminister Peter Altmaier (CDU) diese Entwicklung stoppen? Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Warum steigt die Ökoenergie-Umlage so massiv?

Der Ausbau von Wind- und Biomasseanlagen sowie insbesondere der Photovoltaik hat sich rasant beschleunigt. Die Betreiber dieser Anlagen speisen ihren Strom zu einem garantierten Preis ein. Dieser richtet sich nach dem Jahr der Inbetriebnahme der Anlage und wird auf 20 Jahre festgeschrieben.

Das heißt, der Betreiber einer 2004 ans Netz gegangenen Photovoltaikanlage bekommt auch heute noch 57 Cent für jede Kilowattstunde Strom, bei einer Anlage, die heute ans Netz geht, bekommt man nur noch 18,4 Cent. Aus der Umlage wird die Differenz zwischen dem erzielten Preis am Markt und dem garantierten Preis bezahlt.

Die Belastung steigt also durch den schnellen Ausbau, die größten Summen pro Kilowattstunde fließen aber in die älteren Anlagen. Die bisher gebauten Anlagen werden die Bürger über 150 Milliarden Euro kosten.

Gibt es noch weitere Gründe für den massiven Anstieg?

Ja, denn die Ökostrom-Förderung macht nur einen Teil der Umlage aus. Umstritten sind zum Beispiel Ausnahmen für Betriebe mit sehr hohem Stromverbrauch. Anfangs betrafen die Rabatte vor allem Betriebe wie Aluminiumhütten und Stahlwerke, die im internationalen Wettbewerb stehen.

Schwarz-Gelb senkte die Verbrauchsgrenze, ab der Nachlässe bei der Umlage beantragt werden können. In der Folge stieg die Zahl der Firmen, die weitgehend von der Umlage befreit sind, stark an. Mittlerweile gehören auch Verkehrsunternehmen wie die Düsseldorfer Rheinbahn dazu. Entsprechend zahlen die übrigen Verbraucher mehr.

Was treibt noch den Strompreis in die Höhe?

Zum Beispiel der Netzausbau. Im Rahmen der Energiewende müssen neue Stromtrassen und Leitungen zu Windparks im Meer gelegt werden. Die Kosten tragen alle Verbraucher über die Netzentgelte, die bisher 20 Prozent des Strompreises ausmachen.

Was genau plant nun Umweltminister Altmaier?

Kernelement sind feste regionale Quoten. So kann festgelegt werden, dass nur noch dort Windparks errichtet werden, wo es Stromnetze gibt. Zudem könnte es auch bei Strom aus Wind und Biomasse einen Förderdeckel geben. Bei der Solarenergie liegt er bei 52 000 Megawatt installierter Leistung. Ist die Marke erreicht, gibt es kein Fördergeld mehr.

Könnten mit Altmaiers Vorschlag die Kosten begrenzt werden?

Mittel- und langfristig ist das durchaus möglich. Derzeit gleicht das System einer klassischen Planwirtschaft. Jeder, der ein Windrad aufstellt, kann sich sicher sein, dass er die feste Vergütung bekommt. Eine berechenbare Ökostrom-Umlage ist nach Meinung von Experten nur möglich, wenn es eine feste Begrenzung der Förderung gibt.

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