Solarenergie - Google NewsZUR PERSON: ?Solarparks haben Attraktivität verloren? - Potsdamer Neueste NachrichtenGlänzend. Arbeiter putzen Solarmodule im chinesischen Baoding. Foto: dpa Ben Hill, Europa-Chef des chinesischen Solarkonzerns Trina Solar, über Lobby-Streit, Subventionen und die Formel 1 DER MANAGER Der Brite Ben Hill (41) gründete 1986 sein erstes Solarunternehmen und entwickelte unter anderem Energielösungen für Afrika und Asien. Er arbeitete zehn Jahre für die Solarsparte des Ölkonzerns BP, deren Chef er zuletzt war. Seit 2009 ist er bei Trina Solar für den europäischen Markt verantwortlich. DAS UNTERNEHMEN Trina Solar, gegründet 1997 vom heutigen Chef Jifan Gao, ist einer der größten Hersteller von Solarzellen und -modulen. 2011 verkaufte Trina Module mit einer Nennleistung von einem Gigawatt ? so viel wie die Berliner Solon von 1998 bis 2011. Mister Hill, einige Firmen rund um Solarworld haben in Brüssel die Initiative EU ProSun gegründet, um chinesische Hersteller zu verbannen. Was halten Sie davon? EU ProSun behauptet, chinesische Solarfirmen würden mit Dumpingpreisen in Europa auf den Markt drängen. Diese Behauptung ist falsch. Trina Solar ist an der New Yorker Börse notiert, und schon allein deshalb sind wir zu absoluter Transparenz bei unseren Zahlen verpflichtet. Ich weiß nicht, warum EU ProSun diese falsche Behauptung aufstellt. Wohl, weil sie staatlich geförderte Wettbewerber vom Markt fernhalten wollen. Zunächst einmal: Die Solarindustrie wird in Deutschland, USA und anderswo subventioniert. Wir haben keine Förderung erhalten, die sich von jener zugunsten europäischer Firmen unterscheidet. Und: Nur rund 20 Unternehmen stehen hinter EU ProSun, und die meisten davon möchten anonym bleiben. Der Großteil der europäischen Solarbranche ist gegen die Initiative. Allein über 70 Unternehmen, darunter auch namhafte deutsche Firmen, haben sich in der Allianz für bezahlbare Solarenergie zusammengeschlossen, bei der wir Mitglied sind. Die AFASE setzt sich für eine wettbewerbsfähige europäische Solarenergie und freie Märkte ein. Bietet China deutschen Unternehmen freien Zugang? Alle großen Märkte der Welt ? egal ob China, Japan oder Indien ? haben ihre speziellen Zugangsbedingungen. Aber sie öffnen sich immer weiter. Ich behaupte nicht, dass China barrierefrei ist. Aber schauen Sie sich an, wie wichtig Chinas Inlandsmarkt für deutsche Unternehmen wie Volkswagen oder Siemens heute ist. Diese Unternehmen machen dort ein gutes Geschäft. Und auch deutsche Wind- und Solarparkentwickler wie Juwi expandieren weltweit, weil der deutsche Markt für sie zu klein ist. Auch hier in Deutschland kämpft der Lobbyverband BSW Solar für ihre Belange. Inwieweit finanzieren Sie den? Wir sind aktive Mitglieder bei allen für uns wichtigen Organisationen, die helfen, ein Marktumfeld zu schaffen, in dem wir arbeiten können. Insofern bringen wir uns mit unserer Erfahrung auch bei BSW Solar ein. Was zahlen Sie? Wir zahlen den üblichen Mitgliedsbeitrag. Ein Blick auf den Vorstand des Vereins zeigt auch, dass er keineswegs von chinesischen Konzernen dominiert wird. Dort sitzt unter anderem auch SolarWorld-Chef Frank Asbeck, der jetzt in Brüssel gegen uns opponiert. Was unterscheidet Trina von anderen Solarfirmen? Unsere Produkte rangieren in Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Qualität an der Spitze. Wir halten zum Beispiel den Leistungsweltrekord bei polykristallinen Modulen. Trina ist, anders als die meisten unserer Wettbewerber, ein vertikal integrierter Solarmodulhersteller. Das heißt, wir arbeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Zudem investieren wir einen signifikanten Anteil unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung ? im vergangenen Jahr waren es rund 45 Millionen Dollar bei zwei Milliarden Dollar Umsatz. Das sind gerade mal gut zwei Prozent. Mit 45 Millionen Dollar kann man viel bewegen. Unsere Innovationsstärke zeigt sich auch in Kooperationen mit Forschungsinstituten und Unternehmen in aller Welt. In Deutschland arbeiten wir zum Beispiel mit dem Osnabrücker Spezialisten E3/DC bei der Suche nach Energiespeicherlösungen zusammen, eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft. Gemeinhin gelten chinesische Firmen nicht als besonders offen? Das sehe ich anders. Unsere Geschäftspartner, auch aus Deutschland, schicken ihre Mitarbeiter regelmäßig in unser Werk in China. Mal bleiben diese nur einen Tag, mal volle zwei Wochen. Wir sind absolut transparent. Unsere Kunden können sich vor Ort von unseren modernen Fertigungsanlagen und Produktionsbedingungen überzeugen, die allen internationalen Standards entsprechen. Dabei kann es vorkommen, dass Werksbesucher sogar Toiletten und Rauchmelder auf Tauglichkeit prüfen. Wie chinesisch sind Sie überhaupt? Wir entwickeln und produzieren zwar in China. Aber unser Unternehmen besteht nicht nur aus dieser einen Fertigungsstätte. In Europa haben wir fast 100 Mitarbeiter, die sich auch um den Kundenservice hier vor Ort kümmern. Die deutschen Kunden zum Beispiel werden von unserer Trina GmbH betreut, die spanischen von der Trina S.A. Wir sind also vor Ort präsent und sprechen die Sprache unserer Kunden. Das ist wichtig. Warum ist Europa so wichtig für Sie? Wir exportieren rund 60 bis 70 Prozent unserer Waren in die EU und etwa die Hälfte davon nach Deutschland. Das liegt an den hier gezahlten Einspeisevergütungen, aber auch an der strukturellen Schwäche anderer Märkte. Beispiel Australien: Da scheint zwar viel Sonne, fossile Energieträger sind aber dort so billig, dass Solar dort bisher kaum eine Chance hat. Gleichwohl haben wir auf diesem kleinen Markt einen großen Marktanteil. Welche Rolle spielt Deutschland? Deutschland und sein EEG haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Produktionskosten sinken und Solarmodule nun auch in anderen Ländern zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können. Verliert Deutschland als Absatzmarkt für Sie an Bedeutung? Deutschland wird wichtig bleiben, es kann aber nicht der einzige wichtige Markt für unsere Branche bleiben. Daher erschließt Trina zunehmend auch andere Märkte wie Indien oder die USA. Welche Auswirkung hat die jüngste Förderkürzung hierzulande auf Ihre Branche? Die Planung und Entwicklung großer Solarparks in Deutschland hat an Attraktivität verloren. Daher zieht es die deutschen Projektentwickler, die mit Abstand zu den Führenden ihrer Zunft gehören, derzeit in die USA und nach Asien. Solaranlagen auf Hausdächern sind von der Kürzung nicht so stark betroffen. Wollen sie auch die Kunden ansprechen ? etwa als Bundesligasponsor wie ihre Rivalen Suntech oder Yingli? Natürlich ist Sportsponsoring ein Weg in die Herzen der Menschen. Wir haben Fußball-Werbung schon vor Jahren in Spanien ausprobiert. Das hat jedoch nicht funktioniert: Die Fans des jeweiligen Vereins mögen den Sponsor, alle anderen dagegen nicht. Wir setzen daher auf Formel 1. Für uns bietet dieser Sport eine gute Plattform, unsere Spitzentechnologie zu präsentieren. Wie ist das eigentlich für Sie als Europäer, der hier chinesische Interessen vertritt? Das passt sehr gut, denn ich handele ja gerade im europäischen Interesse. 80 Prozent der Menschen, die in der europäischen Solarindustrie arbeiten, sind in Bereichen tätig, die der Produktion von Solarmodulen vor- oder nachgelagert sind, zum Beispiel bei Vertriebsorganisationen, Systemintegratoren oder Installateuren. Die Mehrzahl der Arbeitsplätze in der Solarbranche entsteht also in dem Land, in dem die Solaranlage verkauft, errichtet und gewartet wird ? und nicht in dem Land, in dem das Solarmodul produziert wird. Was fasziniert Sie an der Solartechnik? Ich halte Solarenergie für die sinnvollste Form der Energieerzeugung. Daher ist es mir seit 26 Jahren ein Anliegen, Fotovoltaik weltweit als verlässliche Energiequelle zu etablieren. Dass ich für ein gut gemanagtes, solide wirtschaftendes und international aufgestelltes Unternehmen aus China arbeite, hilft mir, diesem Ziel näher zu kommen. Das Gespräch führte Kevin Hoffmann zum Artikel... ZUR PERSON: ?Solarparks haben Attraktivität verloren? - Tagesspiegel 00:00 Uhrvon Kevin P. Hoffmann Glänzend. Arbeiter putzen Solarmodule im chinesischen Baoding. - Foto: dpa Chinesische Solarkonzerne zerstören mit undurchsichtigen Dumpigpreisen den europäischen Markt, sagt Solarworld aus Bonn. Ben Hill, Europa-Chef von Trina Solar aus Changzhou, kontert: Sein Unternehmen sei absolut transparent. Davon könne sich jeder vor Ort überzeugen... Mister Hill, einige Firmen rund um Solarworld haben in Brüssel die Initiative EU ProSun gegründet, um chinesische Hersteller zu verbannen. Was halten Sie davon? EU ProSun behauptet, chinesische Solarfirmen würden mit Dumpingpreisen in Europa auf den Markt drängen. Diese Behauptung ist falsch. Trina Solar ist an der New Yorker Börse notiert, und schon allein deshalb sind wir zu absoluter Transparenz bei unseren Zahlen verpflichtet. Ich weiß nicht, warum EU ProSun diese falsche Behauptung aufstellt. Wohl, weil sie staatlich geförderte Wettbewerber vom Markt fernhalten wollen. Zunächst einmal: Die Solarindustrie wird in Deutschland, USA und anderswo subventioniert. Wir haben keine Förderung erhalten, die sich von jener zugunsten europäischer Firmen unterscheidet. Und: Nur rund 20 Unternehmen stehen hinter EU ProSun, und die meisten davon möchten anonym bleiben. Der Großteil der europäischen Solarbranche ist gegen die Initiative. Allein über 70 Unternehmen, darunter auch namhafte deutsche Firmen, haben sich in der Allianz für bezahlbare Solarenergie zusammengeschlossen, bei der wir Mitglied sind. Die AFASE setzt sich für eine wettbewerbsfähige europäische Solarenergie und freie Märkte ein. Ben Hill: Der 41-jährige Europa-Chef war zehn Jahre lang bei BP Solar, zuletzt als Chef. Seit 2009 verantwortet er den wichtigen Europa-Vertrieb der chinesischen Trina Solar. - Foto: Trina Solar Bietet China deutschen Unternehmen freien Zugang? Alle großen Märkte der Welt ? egal ob China, Japan oder Indien ? haben ihre speziellen Zugangsbedingungen. Aber sie öffnen sich immer weiter. Ich behaupte nicht, dass China barrierefrei ist. Aber schauen Sie sich an, wie wichtig Chinas Inlandsmarkt für deutsche Unternehmen wie Volkswagen oder Siemens heute ist. Diese Unternehmen machen dort ein gutes Geschäft. Und auch deutsche Wind- und Solarparkentwickler wie Juwi expandieren weltweit, weil der deutsche Markt für sie zu klein ist. Auch hier in Deutschland kämpft der Lobbyverband BSW Solar für ihre Belange. Inwieweit finanzieren Sie den? Wir sind aktive Mitglieder bei allen für uns wichtigen Organisationen, die helfen, ein Marktumfeld zu schaffen, in dem wir arbeiten können. Insofern bringen wir uns mit unserer Erfahrung auch bei BSW Solar ein. Was zahlen Sie? Wir zahlen den üblichen Mitgliedsbeitrag. Ein Blick auf den Vorstand des Vereins zeigt auch, dass er keineswegs von chinesischen Konzernen dominiert wird. Dort sitzt unter anderem auch Solar-World-Chef Frank Asbeck, der jetzt in Brüssel gegen uns opponiert. Was unterscheidet Trina von anderen Solarfirmen? Unsere Produkte rangieren in Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Qualität an der Spitze. Wir halten zum Beispiel den Leistungsweltrekord bei polykristallinen Modulen. Trina ist, anders als die meisten unserer Wettbewerber, ein vertikal integrierter Solarmodulhersteller. Das heißt, wir arbeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Zudem investieren wir einen signifikanten Anteil unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung ? im vergangenen Jahr waren es rund 45 Millionen Dollar bei zwei Milliarden Dollar Umsatz. Das sind gerade mal gut zwei Prozent. Mit 45 Millionen Dollar kann man viel bewegen. Unsere Innovationsstärke zeigt sich auch in Kooperationen mit Forschungsinstituten und Unternehmen in aller Welt. In Deutschland arbeiten wir zum Beispiel mit dem Osnabrücker Spezialisten E3/DC bei der Suche nach Energiespeicherlösungen zusammen, eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft. Gemeinhin gelten chinesische Firmen nicht als besonders offen? Das sehe ich anders. Unsere Geschäftspartner, auch aus Deutschland, schicken ihre Mitarbeiter regelmäßig in unser Werk in China. Mal bleiben diese nur einen Tag, mal volle zwei Wochen. Wir sind absolut transparent. Unsere Kunden können sich vor Ort von unseren modernen Fertigungsanlagen und Produktionsbedingungen überzeugen, die allen internationalen Standards entsprechen. Dabei kann es vorkommen, dass Werksbesucher sogar Toiletten und Rauchmelder auf Tauglichkeit prüfen. Wie chinesisch sind Sie überhaupt? Wir entwickeln und produzieren zwar in China. Aber unser Unternehmen besteht nicht nur aus dieser einen Fertigungsstätte. In Europa haben wir fast 100 Mitarbeiter, die sich auch um den Kundenservice hier vor Ort kümmern. Die deutschen Kunden zum Beispiel werden von unserer Trina GmbH betreut, die spanischen von der Trina S.A. Wir sind also vor Ort präsent und sprechen die Sprache unserer Kunden. Das ist wichtig. Warum ist Europa so wichtig für Sie? Wir exportieren rund 60 bis 70 Prozent unserer Waren in die EU und etwa die Hälfte davon nach Deutschland. Das liegt an den hier gezahlten Einspeisevergütungen, aber auch an der strukturellen Schwäche anderer Märkte. Beispiel Australien: Da scheint zwar viel Sonne, fossile Energieträger sind aber dort so billig, dass Solar dort bisher kaum eine Chance hat. Gleichwohl haben wir auf diesem kleinen Markt einen großen Marktanteil. Welche Rolle spielt Deutschland? Deutschland und sein EEG haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Produktionskosten sinken und Solarmodule nun auch in anderen Ländern zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden können. Verliert Deutschland als Absatzmarkt für Sie an Bedeutung? Deutschland wird wichtig bleiben, es kann aber nicht der einzige wichtige Markt für unsere Branche bleiben. Daher erschließt Trina zunehmend auch andere Märkte wie Indien oder die USA. Welche Auswirkung hat die jüngste Förderkürzung hierzulande auf Ihre Branche? Die Planung und Entwicklung großer Solarparks in Deutschland hat an Attraktivität verloren. Daher zieht es die deutschen Projektentwickler, die mit Abstand zu den Führenden ihrer Zunft gehören, derzeit in die USA und nach Asien. Solaranlagen auf Hausdächern sind von der Kürzung nicht so stark betroffen. Wollen sie auch die Kunden ansprechen ? etwa als Bundesligasponsor wie ihre Rivalen Suntech oder Yingli? Natürlich ist Sportsponsoring ein Weg in die Herzen der Menschen. Wir haben Fußball-Werbung schon vor Jahren in Spanien ausprobiert. Das hat jedoch nicht funktioniert: Die Fans des jeweiligen Vereins mögen den Sponsor, alle anderen dagegen nicht. Wir setzen daher auf Formel 1. Für uns bietet dieser Sport eine gute Plattform, unsere Spitzentechnologie zu präsentieren. Wie ist das eigentlich für Sie als Europäer, der hier chinesische Interessen vertritt? Das passt sehr gut, denn ich handele ja gerade im europäischen Interesse. 80 Prozent der Menschen, die in der europäischen Solarindustrie arbeiten, sind in Bereichen tätig, die der Produktion von Solarmodulen vor- oder nachgelagert sind, zum Beispiel bei Vertriebsorganisationen, Systemintegratoren oder Installateuren. Die Mehrzahl der Arbeitsplätze in der Solarbranche entsteht also in dem Land, in dem die Solaranlage verkauft, errichtet und gewartet wird ? und nicht in dem Land, in dem das Solarmodul produziert wird. Was fasziniert Sie an der Solartechnik? Ich halte Solarenergie für die sinnvollste Form der Energieerzeugung. Daher ist es mir seit 26 Jahren ein Anliegen, Fotovoltaik weltweit als verlässliche Energiequelle zu etablieren. Dass ich für ein gut gemanagtes, solide wirtschaftendes und international aufgestelltes Unternehmen aus China arbeite, hilft mir, diesem Ziel näher zu kommen. DER MANAGER DAS UNTERNEHMEN zum Artikel... Für die Inhalte dieses Feeds ist alleine der jeweilige Autor/Anbieter verantwortlich. Die Inhalte stellen nicht die Meinung von RSS2Email dar. Dies ist eine automatisch generierte E-Mail. Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail. Wenn Sie keine Emails mehr von uns erhalten wollen, gehen Sie bitte auf den Menüpunkt "Meine Daten". |
Montag, 13. August 2012
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