Obwohl die Preise an der Strombörse gesunken sind, steigen die Kosten für die Kunden: Wegen der festgelegten Vergütung verteuert sich die EEG-Umlage auf mehr als 6 Cent.

9. Oktober 2013  11:28 Uhr  14 Kommentare
Arbeiter bringen Solarmodule auf einem Dach in München an.

Arbeiter bringen Solarmodule auf einem Dach in München an.  |  © Michaela Rehle/Reuters

Auf Stromkunden kommen 2014 weitere Belastungen zu. Die über den Strompreis zu zahlende Ökostromumlage wird für das kommende Jahr auf einen Rekordwert von 6,307 Cent je Kilowattstunde festgelegt. Das meldete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf mit der Berechnung der Umlage befassten Experten.

Damit muss ein Durchschnittshaushalt 2014 etwa 35 Euro mehr für die Förderung von Wind- und Solarenergie zahlen. Bisher sind 5,277 Cent je Kilowattstunde über den Strompreis zu zahlen. 

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In diesem Jahr ist aber nicht vorrangig der Bau neuer Wind- oder Solaranlagen für den erneuten Anstieg verantwortlich. Sondern ein paradoxer Effekt: Nach Branchenschätzungen liegt rund die Hälfte des Anstiegs im Einbruch der Börsenstrompreise begründet. Gibt es für den Ökostrom aber im Verkauf immer weniger Geld, wächst automatisch die Differenz zu den auf 20 Jahre festgelegten festen Vergütungssätzen. Und damit steigt automatisch die Umlage. Die geringeren Kosten im Stromeinkauf werden wiederum von Versorgern oft nur unzureichend an die Bürger weitergegeben ? das kritisieren Verbraucherschützer.

Offiziell wird die Umlage für 2014 am 15. Oktober von den vier Übertragungsnetzbetreibern bekanntgegeben. Diese wickeln sämtliche Vergütungen für Biogasanlagen, Wind- und Solarparks ab. Die Differenz zwischen dem für den Strom erzielten Preis und dem auf 20 Jahre garantierten Vergütungssatz zahlen die Verbraucher per Umlage. Ursprünglich war ein noch stärkerer Anstieg erwartet worden, aber im September gab es überdurchschnittlich wenig Wind- und Solarstrom.

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